Jubiläumsfeier „50 Jahre Grundstücksbörse Ruhr e.V.“

Feierten 50 Jahre Grundstücksbörse Ruhr e.V. in der IHK zu Essen (v.l.): Moderator Ulrich Führmann, Andreas Völker, Carsten Frick, IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel, Marc Wierig, Vorstandsvorsitzende Corinna Spiess, Bundesvorsitzender der FDP Christian Lindner, Werner Völker, Jens-Hendrik Zerres, Rainer Post, Klaus-Peter Großmann.

Feierten 50 Jahre Grundstücksbörse Ruhr e.V. in der IHK zu Essen (v.l.): Moderator Ulrich Führmann, Andreas Völker, Carsten Frick, IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel, Marc Wierig, Vorstandsvorsitzende Corinna Spiess, Bundesvorsitzender der FDP Christian Lindner, Werner Völker, Jens-Hendrik Zerres, Rainer Post, Klaus-Peter Großmann.

Die Grundstücksbörse Ruhr e.V. konnte heute auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. Zur Jubiläumsfeier im vollbesetzten Plenarsaal der IHK zu Essen begrüßte die Vorstandsvorsitzende des Vereins, Corinna Spiess, die geladenen Gäste und wies dabei auf die enormen Veränderungen hin, die der gewerbliche Immobilienmarkt innerhalb von 50 Jahren zu verzeichnen hatte: „1966 gab es im Ruhrgebiet noch 8.500 ha freie Gewerbe- und Industrieflächen. Das ist eine Zahl, von der wir heute nur träumen können. Damals lautete das Ziel, sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten für große freie Flächen zu finden. Heute steht dagegen eine Vielzahl von Interessenten einem äußerst begrenzten Flächenangebot gegenüber.“
IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel knüpfte in ihrem Grußwort an die Ausführungen an und brachte ihre Sorge um die fehlenden Gewerbeflächen zum Ausdruck. „Die Hürden für Ansiedlungen auf Freiflächen werden immer größer – angefangen von der Landesentwicklungsplanung über die Regionalplanung bis zur lokalen Bauleitplanung für Unternehmen. Das macht die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region nicht einfacher“, betonte die IHK-Präsidentin.

Oberbürgermeister Thomas Kufen deklarierte folgendes Ziel: „Wir müssen uns verstärkt der steigenden Nachfrage nach neuen Wohn- und Gewerbeflächen in unserem Stadtgebiet stellen. Dabei ist es wichtig, alle Akteure in der Grundstücks- und Immobilienverwaltung sowie der Wirtschaftsförderung zusammenzubringen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.“

Den Festvortrag zum Jubiläum hielt Christian Lindner MdL, Bundesvorsitzender der Freien Demokraten und Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion NRW, zum Thema „Das Ruhrgebiet im Aufbruch: Was sind die Stellschrauben für eine erfolgreiche Zukunft?“ Lindner warf der Landesregierung vor, NRW könne viel mehr als diese Regierung es zulasse. Statt neuer Schulden und ausufernder Bürokratie brauche das Land mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur. „Außer bei Schulden, Staus und Straftaten ist Nordrhein-Westfalen im Ländervergleich nirgendwo vorn – das muss sich wieder ändern!“ Die Regierung solle sich zum Ziel setzen, die beste Bildung der Welt in NRW anzubieten, für solide Finanzen zu sorgen und wirtschaftliches Wachstum wieder zu ermöglichen. Eine große Chance für NRW und das Ruhrgebiet könne zudem die Digitalisierung sein. „Die Digitalisierung zieht nicht nur in unseren Alltag ein, sondern wälzt ganze Industrien um. Wenn wir die Chance nutzen wollen, aus der Digitalisierung als eines der Gewinnerländer hervorzugehen, darf man eben nicht nur so schnell sein wie die anderen. Dann muss man den Ehrgeiz haben, schneller und besser als andere zu sein, weil Arbeitsplätze und Investitionen sonst auch dahin gehen, wo andere besser sind.“ Konkret forderte Lindner einen zügigen Ausbau digitaler Netze und eine Stärkung digitaler Bildung in den Schulen.

Zum Hintergrund:

Die Grundstücksbörse Ruhr e.V. wurde am 28. Oktober 1966 in der Kohle- und Stahlkrise des Ruhrgebietes gegründet. Sie hatte von Anfang an die Aufgabe, die durch zahlreiche Stilllegungen freiwerdenden Gewerbegrundstücke durch Unternehmensansiedlungen einer neuen Nutzung zuzuführen. Möglich wurde dies durch die Bündelung der Aktivitäten von gewerblichen Immobilienmaklern. Der Sitz der Börse war vom ersten Tag an die Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen in Essen, auf deren Initiative die Börse damals auch ins Leben gerufen wurde.

Im Laufe der Jahrzehnte wandelten sich Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte der Grundstücksbörse Ruhr e.V. Heute steht neben der Unternehmensansiedlung auch das Bestreben im Vordergrund, Transparenz im Immobilienmarkt der Region zu schaffen. Bereits seit 1980 wird jährlich ein Mietspiegel für gewerbliche Räume in den Städten Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen veröffentlicht und in regelmäßigen Pressekonferenzen über die aktuelle Situation am Immobilienmarkt berichtet.

Seit 2015 tritt die Grundstücksbörse unter der Bezeichnung „immopromeo“ auf. Damit betonen die Börsenmitglieder ihre Verbundenheit mit der MEO-Region und bündeln ihr Angebots- und Nachfrageportfolio im Immobilienbereich. Dabei arbeiten Makler, Architekten, Sachverständige, Bauplaner und Projektentwickler Hand in Hand.